Alpenflug
von Eric Böhnisch-Volkmann
An einem der ersten warmen und sonnigen Frühlingstagen beschließen wir spontan, mit einer unserer beider Piper PA28 zu zweit zu einem kleinen Alpenrundflug aufzubrechen. Der Plan: über Sonthofen und Oberstdorf in die Alpen einfliegen und dann entlang der Brettach und Ill Richtung Bludenz, Feldkirch und Hohenems eine kurze innenalpine Runde machen.
Bereits vor Ulm tut sich am Horizont das Alpenpanorama auf, um mit jeder Flugminute ein wenig höher und eindrucksvoller zu werden. Der Limitierungen unserer Piper bezüglich Steigleistung bewusst, beginnen wir frühzeitig mit dem Steigflug, um uns bis kurz vor Sonthofen auf eine sichere Reiseflughöhe zu bringen. Dort angekommen genießen wir komfortabel die ganze Pracht der noch mit ordentlich viel Schnee bedeckten Gipfeln während sich in den Tälern mit sattem Grün schon der Frühling ankündigt.
Das Nebelhorn buchstäblich links liegen lassend, geht es über Deutschlands südlichste Ecke in das Illtal hinein. Dort angekommen wechseln wir den Kurs Richtung Westen und haben bereits den Säntis auf der schweizer Seite des Alpenrheins im Blick. Der freundliche österreichische Controller reicht uns hier bereits an Zürich Information weiter.
Da es noch recht früh im Jahr ist und dadurch die Temperaturen in der Höhe entsprechend eisig, haben wir hier den Luftraum noch für uns alleine. In den Sommermonaten sollte man besonders in der Gegend südlich von Hohenems über den dortigen Bergen besonders gut nach Gleitschirmfliegen Ausschau halten, die sich dort in der guten Thermik gerne auch mal in größere Höhen hocharbeiten und so gelegentlich selbst in 8000ft vorkommen.
Als wir schließlich an Hohenems und Bregenz vorbeikommen, haben wir einen wunderschönen Blick auf den Bodensee in seiner gesamten Länge und begeben uns in den Sinkflug Richtung Leutkirch.
Nachdem wir uns dort in dem übrigens sehr zu empfehlenden Flugplatzrestaurant gestärkt haben, führt uns der weitere Rückflug Richtung Pattonville über Ulm, wo sich uns das Münster in bestem Sonnenlicht von seiner besten Seite zeigt.
Marko Köpf