Linz und Budapest

von Eric Böhnisch-Volkmann

Wenn man viel beschäftigt ist, sollte man Kurzurlaube planen! Das steigert nicht nur den Erholungswert ungemein, das bleibt vor allem im Gedächtnis. Daher planen wir in unserer kleinen Vierergruppe aus Andreas, Axel, Frank und Thomas, und pro Jahr vier Kurztrips in nähere europäische Ausland.

Und so machten wir uns im April 2015 bei schönsten Wetter zunächst auf nach Linz. Die Planung von Andy war vorbildlich und der Flugplan schnell aufgegeben. Der Flug führte uns über die Ostalb und nördlich an München vorbei direkt nach Linz. In FL75 flogen wir oberhalb jeglicher Thermikblasen wie auf Schienen und der Einflug über den Sektor Nord in die CTR von Linz war vollkommen unproblematisch.

Vom ruhigen Flug verwöhnt setzte uns dafür die Busfahrt ins Stadtzentrum ordentlich zu. Der Fahrer war offensichtlich auf der Flucht vor seinem eigenen Fahrplan und brachte seine Passiere nicht nur sicher, sondern auch in Sebastian-Vettel-Manier, zum Hauptbahnhof. Zwei Stationen mit der Bahn und einen Fußmarsch später bezogen wir unsere Zimmer im Hotel „Schwarzer Bär“ direkt im Stadtzentrum.

Auf Empfehlung des Hotels begannen wir unseren Abend in der Hausbrauerei Josef's und brachten unseren Flüssigkeitshauswalt bei Tapas und naturtrüben hausgebrauten Bier wieder in Ordnung. Ein anschließender Spaziergang durch die Stadt brachte uns zur einer großen Freitreppe, wo wie wie an einem lauen Sommerabend im April den Blick über die Stadt genossen. Ein Drei-Gänge-Menü samt Weinempfehlungen später ließen wir den Abend auf der Hotelterrasse ausklingen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück und Wetterbriefing brachte uns am nächsten Tag ein wesentlich entspannterer Busfahrer zum Flughafen. Nach kurzer Diskussion am GAT über die Parkgebühren ging's zum Tanken und dann zu unserem Zielflugplatz LHBS (Budaörs). Die Wetterbedingungen waren gut und so flogen wir wieder mit Freigabe von Wien Information in FL75 am Neusiedler See vorbei zu unserem Entry Point LHFM (Fertöszentmiklos). Nach Grenzübertritt Funkkontakt mit Budapest Info und die Freigabe „cleared FL75 direkt to destination“. Sehr komfortabel.

Von unserem Zielflugplatz LHBS wurden wir wieder sehr freundlich begrüßt. Tom landete unsere C182 sicher auf der 1000 Meter ausgiebig langen Graspiste. Nachdem wir den Flieger sicher im Hangar verstaut und den Weg zum Turm ausfindig gemacht hatten, empfing uns dort ein Mann lächelnd mit dem deutschen Satz „Guten Tag, meine Herren“. Jetzt nur noch die Formalitäten und schon saßen wir im Taxi ins Zentrum von Budapest.

Das Zenit Budapest Palace ist ein sehr schönes Hotel mit Lobby sowie Zimmern in Vier-Sterne-Kategorie. Noch wichtiger war uns aber, die Stadt zu erkunden. Wir hatten natürlich schon einiges über die großen Bauten in Budapest gehört, in diesem Topzustand hätten wir sie aber nicht erwartet. Alles ist sauber und schön hergerichtet.

Da es viel zu sehen gibt, haben wir uns für eine Segway-Tour mit Stadtführer entschlossen. Schon bald merkte unser Guide dass unsere „Fliegersynapsen“ mit dem Segway keine Eingewöhnung benötigen und stellte sie um auf maximale Geschwindigkeit! Mit 22 km/h hatten wir einen Riesenspaß und die eigentliche Stadtführung trat ab und an in den Hintergrund, wenn wir uns mal eben in einen Kreisverkehr einfädelten, nur um danach rasant in eine Seitenstraße abzubiegen. Kann man nur empfehlen!

Am Samstag erkundeten wir nur die Stadtteilseite von Pest, da ja bekanntlich die Stadtteile Buda und Pest durch die Donau geteilt sind. Nach vielen Eindrücken kehrten wir in ein kleines Lokal namens Kaffe Kör mit gutem Essen und nettem Personal; was will man mehr? Ein Nachtbummel schließlich lässt uns den lebendigen Abend in der Innenstadt erleben. Überall seitzen Gruppen von Leuten, unterhalten sich und trinken

Vor dem Abflug um 13 Uhr hatten wir am nächsten Morgen Gelegenheit, das UNESCO-Weltkulturerbe Budawari Palota in Buda anzuschauen. Nach dem Abschicken des Flugplans und am Flugplatz angekommen hallten wir unsere D-ERFT aus, bezahlten unsere Abstellgebühren und verabschiedeten uns ein wenig wehmütig. Da am diesem Wochenende ein Flugtag stattfand, reiten wir uns auf dem Taxiway zwischen einer alten DC3, die Rundflüge machte, und anderen Flugzeugen ein. Das war sicher nicht unser letzter Besuch hier in dieser tollen Stadt!

Frank brachte uns sicher durch Ungarn und Österreich nach Vilshofen. Wir mussten wegen Wolken mehrmals die Flughöhe und Richtung wechseln, was aber in Absprache mit Wien Info beziehungsweise Radar kein Problem war. Noch ein gemütliches Mittagessen und Axel übernahm das letzte Leg zurück nach EDTQ. Nach gesamt knapp sieben Stunden Flugzeit landeten wir am frühen Abend sicher und von einem wunderschönen Wochenende erholt wieder in Pattonville.

Axel Böhler

Zurück